Das liegt vor allem an der Kombination aus Bewegung und Luft! – Dieser Satz begleitet mich immer wieder, wenn ich mit Rucksack, Wanderschuhen und dem ersten tiefen Atemzug in den Wald starte. Wandern ist nicht nur ein Freizeitvergnügen – es ist Therapie, Prävention und Seelennahrung zugleich.
Erst vor 2 Wochen durfte ich diese Erfahrung wieder im schönen Allgäu machen und möchte daher heute mit Ihnen teilen, wie Wandern sich auf unsere psychische Gesundheit auswirken kann. Dabei muss man natürlich nicht immer gleich in die Alpen fahren. Schauen Sie einfach, welche schönen Ecken es in Ihrer Umgebung gibt. Wichtiger als die Steigung ist die Bewegung in der Natur.
Der Psychologe Markus Fischer von der Landesnervenklinik Linz bringt es auf den Punkt:
„Wandern wirkt wie ein hochpotentes Antidepressivum. Wer regelmäßig wandert, gehört zu den glücklicheren Menschen. Antriebslosigkeit, Kummer und sogar Depressionen haben wenig Chance. Könnte man die positive Wirkung des Wanderns in Pillenform verkaufen, würde man steinreich werden!“
Und genau deshalb lohnt es sich, diese natürliche Ressource nicht nur zu schätzen – sondern sie auch aktiv zu nutzen.
Bewegung senkt nachweislich Stresshormone wie Cortisol und regt die Produktion von Glückshormonen (z. B. Dopamin, Serotonin) an.
Frische Luft & Natur wirken regulierend auf unser Nervensystem – der Parasympathikus („Entspannungsnerv“) wird aktiviert.
Rhythmus & Wiederholung beim Gehen führen zu einem meditativen Zustand – Grübelschleifen lösen sich.
Landschaftswechsel hilft, neue Perspektiven zu gewinnen – emotional wie mental.
Ziele & Erfolgserlebnisse steigern das Selbstwirksamkeitserleben: „Ich kann etwas schaffen!“
In meiner Praxis empfehle ich das Wandern häufig als Teil der Selbstfürsorge – besonders bei:
depressiven Verstimmungen
innerer Unruhe
Entscheidungskonflikten
emotionaler Erschöpfung
Dabei geht es nicht um sportliche Höchstleistungen, sondern mehr um die moderate Bewegung. Schon regelmäßige, achtsame Spaziergänge im Grünen haben eine messbare Wirkung auf das psychische Wohlbefinden. Und wer sich dann traut, auch mal einen Hügel zu erklimmen, wird nicht nur mit einer schönen Aussicht belohnt, sondern oft mit einer neuen Perspektive.
Gehen Sie allein, wenn Sie Klarheit brauchen.
Gehen Sie zu zweit, wenn Sie Verbundenheit suchen.
Gehen Sie immer mit offenen Augen – und die Natur wird Ihnen zeigen, wie gut es tut, einfach nur zu gehen.
Fazit: Wandern ist keine Wunderpille – aber es kommt ihr manchmal ziemlich nah. Und das Beste daran? Es ist kostenlos, überall verfügbar und bringt uns zurück zu uns selbst.