Klischee ade: auch Therapeut:innen haben Krisen

Unknown

 

Auch Therapeut:innen haben Krisen, auch wir sind mental nicht „perfekt“ und bedienen uns auch mal bei den nicht hilfreichen, dysfunktionalen Denkmustern. Auch wir lieben unsere Komfortzone und stellen uns nicht jeder Situation, in der wir sie verlassen könnten, um daran persönlich zu wachsen. Auch wir können depressive Verstimmungen und Ängste haben. Auch wir legen Vermeidungsverhalten an den Tag. Auch wir haben eine Vergangenheit, die uns überhaupt mit dem Berufsbild „Therapie“ vertraut gemacht hat. Sei es durch Erlebnisse im Umfeld oder durch eigene. 

Auch ich hatte und habe meine Krisen. Mittlerweile weiß ich aber sehr gut damit um- und sie auch anzugehen. 

Beispielsweise hatte ich jahrelang Flugangst. Deshalb habe ich seit 2018 kein Flugzeug mehr betreten. Bis ich dieses Jahr gesagt habe, es ist Zeit da etwas daran zu ändern. Mit Hilfe von rational-emotiver Verhaltenstherapie habe ich mich mit meiner Angst auseinandergesetzt und bin dann im Juli nach Sardininen geflogen. 

Ihr seht also, auch praktizierende Therapeut:innen sind auch nur Menschen und Menschen, haben menschliche Probleme, wie z.B. Ängste, depressive Verstimmungen, Zwänge etc. Und das ist sogar gut so! Denn genau deshalb können wir emphatisch gegenüber unseren Patient:innen sein. 

Die Selbstoffenbarung ist somit eine wichtige therapeutische Strategie, die unserem Gegenüber sagt: Ich verstehe dich, ich war einmal in einer ähnlichen Situation. Zeitgleich vermitteln Therapeut:innen so, neben einem Lösungsweg, auch Hoffnung: Ich habe mein ähnliches Problem erfolgreich überwunden. Es ist möglich und ich kann dir zeigen wie.